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Äpfel und Birnen

Dokumentation, 78min, AT 2017


Äpfel und Birnen

"Wer Äpfel und Birnen erntet, spürt Zukunft."

Seit sie denken kann, brennt Traude, Wirtin und Bäuerin im Salzburger Pinzgau, den traditionellen Vogelbeerschnaps. In der 400 Jahre alten Brennhütte hofft sie, dass es ihr die Jungen einmal gleichtun werden. Auf dem Grund eines benachbarten Hofes stehen Äpfel- und Birnbäume. Dort macht Altbauer Franz daraus seinen begehrten Obstler. Obwohl er und seine Frau Franzi bereits an ihren Sohn Hannes übergeben haben, tun sie sich schwer, loszulassen. Auch auf der anderen Seite vom Zeller See hat Bergbauer Andreas seinen Hof längst übergeben. Trotzdem ist es immer noch er, der sich um die Schnapsbrennerei kümmert. Seinem Sohn fehlt dafür die Zeit. Weil er von der Landwirtschaft alleine nicht leben kann, muss er als Installateur arbeiten gehen.

Äpfel und Birnen ist ein Dokumentarfilm über die archaische Kunst des Schnapsbrennens. Anhand von drei Höfen erzählt Richard Rossmann vom Wandel des Bauerndaseins und vom arbeitsamen Alltag seiner Protagonisten, in deren Leben sich alles um das Bewahren von Grund und Boden dreht.

Hubgut

„Die ganzen Wiesen, die du da runter bis zum Kollingbauern siehst, die gehören ja alle zu uns. Das Lehen ist ja seit 1750 im Familienbesitz. Und dann haben wir ja noch ein Zulehen.“, erzählt Johannes Hofer. Er ist heute der Jungbauer am Hubgut. Das Hubgut ist ein Bergbauernhof auf der Südseite von Schüttdorf mit einem Blick weit hinein in das Salzachtal, rauf bis zum Kitzsteinhorn und runter nach Saalfelden am Steinernen Meer.

Direkt hinter dem alten Stall auf steiler Lage stehen alte Apfelbäume. Die hat schon der Großvater gepflanzt. Und am Bruchgütl, dem Zulehen, gibt es Spähbirnbäume. Im Spätherbst hilft dann die ganze Familie bei der Ernte. Gebrannt wurde früher in einer der alten Ställe. Aber jetzt wo es die nicht mehr gibt, brennen die Hofers im Milchkammerl vom neuen Stall. „Freilich wäre es praktisch eine fixe Brennhütte zu haben, aber wir haben hier oben am Berg einfach nicht genug ebenen Platz.“, sagt Andreas Hofer, der Altbauer, der sich noch heute um die Schnapsbrennerei kümmert.

Oberhausgut
Ganz allein steht das Oberhausgut an der Waldstraße die von Gerling in Richtung Maishofen führt. Am Fuße der Schwalbenwand. Seit sieben Generationen ist es im Besitz von Franzis Familie. Bereits die beiden Generationen davor hatten die Frauen übernommen. So wie auch Franzi. Ihr Mann Franz wuchs im Glemmtal auf, nicht weit von Oberhaus. Er wollte immer gern zu einem Bauern und hat sich deshalb im 67er Jahr auf die freie Stelle als Knecht beim Oberhausbauern beworben. Er bekam sie. Und nicht viel später haben sich Franzi und Franz ineinander verliebt und geheiratet. Schnaps gebrannt wird am Oberhausgut jedes Jahr. Es ist vor allem Franz, der sich darum kümmert. Gelernt hat er es von Franzis Vater. Gebrannt wird meist im Januar. Mithelfen tut dann die ganze Familie. Auch Hannes, der Jungbauer, „Brennen tun wir alles, was rund um den Hof herum wächst. Äpfel, Birnen, Zwetschgen und Vogelbeeren. Und wenn der neue Stall fertig ist, dann gibt es endlich eine moderne Brennhütten.“, sagt er.

Schloss Kammer
Im Jahre 1588 wurde das Schloss Kammer erbaut. In den darauffolgenden Jahrhunderten wechselte es einige Male die Schlossherren bis es schließlich im Jahr 1812 in den Besitz der Familie Neumayer überging. Heute, bereits in achter Generation, betreiben sie die Land- und Gastwirtschaft als Familienbetrieb. Um die Schnapsbrennerei auf dem Erbhof kümmert sich seit den 70er Jahren Altbäuerin und Wirtin Traude. Sie heiratete 1969 Alois Neumayer und kam so die 11 km vom entfernten Gaferlgut in Bruck nach Schloss Kammer. Brennen tut sie jeden Winter. Alles was im eigenen Obstgarten wächst. Am liebsten mag sie den Vogelbeerschnaps von den eigenen Vogelbeerbäumen, die in der Kammerer Allee wachsen. Auch wenn dieser besonders viel Arbeit macht. „Und mithelfen muss sowieso die ganze Familie und die Angestellten auch.“, sagt sie.

Regie, Kamera & Schnitt: Richard Rossmann
Produktion: Richard Rossmann Filmproduktion
Dramaturgische Beratung: Mona El Mansouri
Sound & Mix: MARIO DANCSO
Postproduktion: Thomas Zipf
Musik: Mario Dancso
Franz Egger
Titellied: Quartet Altimira

Bergfilmfestival Salzburg
Heimatfilmfestival Freistadt
Filmfestival Radstadt
Int. Bergfilmfestival Tegernsee
Bauernfilmfestival Neukirchen
Walser Herbst
Kino im Lohninghof
Programmkino Wels
Kultur Film Schloss Goldegg
Cinema Paradiso St. Pölten
Kino Saalbach
Kino Schloss Kammer
Kinowandertage Mühlviertel
Moviemento Linz
Öpfelschnitz Kultur Bludenz
Patschenkino Kufstein
etc…

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